Nach Informationen der Nachrichtenagentur ddp lagert neben radioaktivem Müll auch Sprengstoff im "Versuchs-Lager" Asse II. Auf der 750-Meter-Sohle befindet sich offenbar neben der einsturzgefährdeten Kammer 4 mit rund 600 Atommüll-Fässern eine Kammer, in der Sprengstoff gelagert wird. Der Sprengstoff diente nach offiziellen Aussagen dazu, das Volumen der Schachtanlage zu vergrößern.
Zwischen Juli 2008 und April 2009 war scheibchenweise publik geworden, daß illegal auch hochradioaktiver Müll, Pestizide, Tierkadaver und hochgiftige Schwermetalle wie Arsen, Quecksilber und Blei in dem als "Forschungs-Anlage" deklarierten ehemaligen Bergwerk bei Wolfenbüttel abgeladen worden waren. Zudem wurde bekannt, daß entgegen frühren anderslautenden offiziellen Bekundungen, Wasser in die Schachtanlage eindringt und zumindest zwei der mit radioaktivem Müll gefüllten unterirdischen Kammern akut einsturzgefährdet sind.
Wie aus Unterlagen des früheren Asse-Betreibers, des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF), hervorgeht, bildete sich in den vergangenen Jahren vor dem Zugang zur Sprengstoffkammer ein Sumpf aus radioaktiv belasteten Laugen. Aus dem "Hauptbetriebsplan Asse 2007 - 2009" des GSF geht hervor, um welche Sprengmittel es sich handelt. Der Plan nennt die Substanzen Eurodyn 2000, Dynacord, Supercord 40 T sowie Supercord 100 T. In dem Bericht heißt es weiter: "Sprengarbeiten werden zurzeit nur im Rahmen von Durchbau- und Bergbauarbeiten durchgeführt. Die Kontur der Grubenräume wird schonend gesprengt."
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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