23.03.2009

Auto-Konzerne
mogeln beim Spritverbrauch

Die deutschen Atomobil-Konzerne geben den Spritverbrauch ihrer Modelle oft deutlich zu gering an. Der tatsächliche Kraftstoffverbrauch ist nicht selten 30 Porzent höher als von der Industrie behauptet. Bei der Umstellung der Kfz-Steuer zum 1. Juli drohen dem Staatshaushalt dadurch Einnahmeausfälle in dreistelliger Millionenhöhe.

Eine objektive Instanz wie etwa TÜV oder Stiftung Warentest, die den Spritverbrauch von Neuwagen unter realistischtischen Bedingungen messen würde, ist bislang in Deutschland - anders als in Japan oder Frankreich - nicht vorgesehen. Um den Spritverbrauch eines neuen Automodells zu bestimmen, prüfen die Hersteller in Eigenregie ihre Wagen in einem 20-minütigen Testbetrieb. Von Bedingungen wie unter Normalbetrieb sind diese Tests aber weit entfernt: Die vom Hersteller selbst ausgewählten Fahrzeuge werden etwa mit Leichtlaufreifen ausgerüstet, die Batterie wird voll aufgeladen und die Lichtmaschine abgeschaltet. Auch Windströme, die den Verbrauch in die Höhe treiben können, werden unter den Laborbedingungen eliminiert. Das führt dazu, daß die Neuwagen im Normalbetrieb deutlich mehr Sprit verbrauchen als auf den Angebotstafeln beim Händler angegeben wird.

So werden nicht nur Neuwagen-KäuferInnen betrogen, sondern es drohen nach der Umstellung der KfZ-Steuer, die sich ab dem 1. Juli dann auch nach dem CO2-Ausstoß bemessen soll, Steuerausfälle in dreistelliger Höhe. Doch offenbar stört dies weder Bundes-"Umwelt"-Minister noch Finanzminister, die sich selbst gerne in Luxuslimousinen durch die Lande fahren lassen und dabei das Klima mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 240 Gramm pro Kilometer belasten.

Daß sich zumindest KäuferInnen nicht betrügen lassen müssen, bewies ein Autobesitzer, der vor dem Oberlandesgericht Stuttgart recht bekam. Er hatte gegen den Hersteller seines Autos geklagt, weil es im Normalbetrieb 25 Prozent mehr verbraucht als von diesem angegeben. Ihm wurde ein Schadenesatz zugesprochen.

 

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